Raus aus den Bergen und hinein in die Steppe Kasachstans. Die letzte Stadt in Kirgistan in Karakol, auf dem Markt füllen wir unsere Vorräte auf, das rege Marktleben ist farbenprächtig und exotisch. Eine letzte Passstraße reizt uns noch: über den Chonashu mit 3822 Metern Höhe gelangt man ins Tal des Engilchek- Gletscher, mit 51 km Länge einer der stattlichsten im Tien Chan. Uns genügt der Anblick der vielen Sechs- und Siebentausender. Leon tobt im Schnee und dann suchen wir uns einen Übernachtungsplatz 1100 Meter tiefer im Almboden bei den Pferdeherden.
Der kleine Grenzübergang zu Kasachstan bei Sari Tash ist nur im Sommer geöffnet und vor allen Dingen sehr unbürokratisch. In Rekordzeit von 30 Minuten sind wir durch und wir schaffen am gleichen Tag noch den Weg zum Charyn- Canyon. Der Charyn hat sich durch den Berg gegraben und dabei skurile Figuren aus Stein geschaffen die wir durchwandern.
Die Landschaft hat sich inzwischen total verändert, Steppe und Sandwüste dominieren das Bild. Die oder der Ile hat sich ein Tal gegraben und die Menschen haben es seit tausenden Jahren, als das Klima noch feuchter war, besiedelt. Sie haben an vielen Stellen Gravuren im Fels hinterlassen. Vermutlich waren es uralte Kultstätten und Abbildungen von Tieren die gejagt wurden. Aber auch buddhistische Mönche, die auf der Seidenstraße unterwegs waren ritzten Symbole ihrer Religion in den Stein. Der Ile ist nur einer der Ströme, die durch das Siebenstromland fließen. Sein Delta ist riesig und er gießt sein Wasser in den Balchachsee. Heute hat sich das Klima verändert, dürre Steppe herrscht vor. Noch vor dem Weltkrieg war hier dichter Dschungel und 1939 wurde der letzte Turan-Tiger geschossen. Jetzt bevölkern Angler die Ufer des Flusses. Nicht immer ist dann der Amurkarpfen oder Wels das Ziel der Männer. Man verbringt ein Wochenende mit Freunden bei Bier, Wodka, Schaschlik, Mücken und Zeltromantik.
Nicht nur in Kirgistan, auch in diesem Land gibt es Balbals, die steinernen Wächterfiguren, die oft schon mehr als 1000 Jahre die Landschaft bewachen. Mit einer unzureichenden Beschreibung des Standortes brauchen wir Stunden um eine Gruppe auf einem Hügel im Nirgendwo zu finden und für euch zu fotografieren.
Stetig geht es nun nach Westen in Richtung russischer Grenze. Ohne unsere spontanen Umwege und Abstecher sollten wir täglich ca. 150 km fahren, um zum Beginn des Russland-Visums am 24.7. an der Grenze zu stehen. Aber schon kundschaftet Anneliese weitere Highlights und „musts“ aus, und die Tagesetappen werden entsprechend länger. Dabei wird das Wetter täglich heisser, 37° und mehr verführen uns oft zu einem Stopp am See oder Bach – Erholung für uns und Leon die Wasserratte. Zum großen Glück fahren wir noch am Rand der schneebedeckten Tien Shan- Ausläufer, und der nächtliche Bergwind kühlt.
8.7.:
Jetzt hat uns die Hitze endgültig erwischt! Wir stehen bei 45 Grad und müssen unseren Tagesablauf danach richten!
GlbGr. an unsere Familie und Freunde
AuGuL
nun kommen die Bilder aus Kasachstan:
Liebe Kufis, danke für die schönen Bilder,manche rufen Erinnerungen wach,andere -Kirgistan-sind eine Inspiration für mögliche künftige Reisen. Falls ihr auf Eurer Rückfahrt noch einmal Usbekistan streift,macht einen kleinen Schwenker nach Nukus,es gibt dort ein Museum ,das vieles zeigt,was der Wandel der zentralasiatischen Länder in den Zwanzigern und Dreissigern,also den Revolutionsjahren bewirkt hat, auch die völlige Zerstörung der Aralsee ,und Hunderte von russischen und zentalasiatischen Avantgarde-Werke,die ein Ethnologe – Igor Savitsky-dort gesammelt und versteckt hatte.Die Sammlung soll nun gefleddert werden,um die Gier der Kunstsammler und Spekulanten zu stillen.Es geht auch um Politik-und Machtspielchen. Ich wünsch euch einen unermüdlich brummenden Motor und immer einen Zentimeter Luft unter der Oelwanne. Xundheit euch beiden und dem Leo viel Auslauf
ern&gabi