Heute (17.3.) haben wir unser erstes Ziel Kreta erreicht. Die Fähre ist um 24h eingelaufen. Hundemüde genießen wir es, noch im Hafen in unser Bett kriechen zu können. Scharfer, kalter Wind weht um unsere Hütte. Das Wetter ist viel zu kalt für die Jahreszeit. Eigentlich schon seit daheim: bei Schnee über den Brenner, dann Regen und Sturm bis Ancona. Aber das schöne ist: die Tage werden länger und es wird auch wärmer. Die Natur ist schon längst in den Startlöchern. Und wo der Mensch mit Plastikgewächshäusern nachhilft, werden bereits Erdbeeren, Tomaten, Bananen und mehr geerntet.
Am Peloponnes bei Gythio haben wir Sibylle und Erwin kennengelernt. Die beiden Schweizer leben seit 16 Jahren auf ihrer Ranch ( Facebook Villa Kunterbunt) mit vier Pferden, Eseln, Hunden, Katzen und einem Kauz. Mittels 1500 Olivenbäumen produzieren sie bestes Öl und verkaufen es in die Schweiz und Deutschland. Sie haben sich ihren Lebenstraum hier erfüllt. Weil die beiden sehr gesellig sind kann man bei ihnen auch wohnen, campen oder ausreiten. Am Abend werden wir eingeladen mit ihnen einen großen Topf bestes Schweizer Käsefondues zu essen. Das ist aber der einzige Integrationsunwille den wir feststellen konnten. Ansonsten fühlen und leben sie ganz griechisch und leiden auch ganz griechisch unter den wirtschaftlichen und sozialen Umständen.
Unser Griechenland, das wir in den 70igern des letzten Jh. kennenlernten, ist jedenfalls noch immer spürbar: wir treffen offene, liebenswürdige Menschen, warmherzig und freundlich. Ein Beispiel: am Straßenrand, unter einem ausladenden Baum steht ein gemauerter Brunnen und wir tanken Wasser. Eine junge Frau geht in den angrenzenden Garten, füttert ihre Hühner. Als sie wieder bei uns vorbeikommt, schenkt sie uns eine Schürze voll herrlicher Zitronen, soeben geerntet. Griechische Sonne strahlt uns entgegen, aus den Früchten und aus ihrem Gesicht. Efcharisto – Danke können wir nur sagen.
Kisamos – Kreta
25. März 2016 von angu
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