Armenien ist uns vom vergangenen Jahr her nicht ganz unbekannt. Die großen bekannten Highlights haben wir schon bewundert. Deshalb gibt’s am Sevan See eine kurze Erholungspause. Dabei entdecken wir noch ein abgelegenes Kloster mit einem Mönchlein, das drauf aufpasst.
Das Land zählt zu den ärmsten Staaten der Region. Man fährt an hunderten ehemaligen Industrieanlagen und Kolchosenställen vorbei, die verfallen. Der Zusammenbruch der UDSSR verursachte eine riesige Arbeitslosigkeit und Probleme. „Glücklich“ ist der einen Garten oder ein Feld hat für Gemüse und eine Kuh. Die anderen ziehen in die Städte und versuchen dort ihren Unterhalt zu finden. Geht es bergauf? Die Küsterin eines Klosters meint nein.
Vor dem Tor des Kloster Akhtala vor der Grenze zu Georgien steht ein Chevi mit Wohnauflieger, Made in USA. Drinnen sitzt Christoph, ein Schweizer. Bei einem Cafe tauschen wir Reiseerfahrungen aus. Er ist ein kritischer Geist, der politisch denkt, viel Humor hat und mit seinen Geschichten fesselt.
In Georgien besuchen wir als erstes das Kloster Dawit Gareja. Es liegt ganz im Süden direkt an der Grenze zu Aserbaidschan. Eine kleine Piste windet sich über Hügel und Wiesen. Eigentlich eine Halbwüste, stehen sie in voller Blüte. Das Kloster ist an einen Sandsteinfelsen herangebaut und Kirchen wie auch Zellen sind in den Fels gegraben. Tausende Mönche sollen hier gelebt haben und auch unter Überfällen der Mongolen und Perser gelitten haben. Schah Abbas, der mächtige Herrscher und Erbauer des prächtigen Isfahahn erscheint hier in neuem Licht. Seine Soldaten töteten 6000 Mönche und machten sie zu Märtyrern.
Am Weg zurück stoßen wir wieder auf die Firma „Halo Trust“ – die auch hier entmint. Einige Gruppen in breiter Reihe gehen über die Felder. Jede Person hat ein Minensuchgerät in der Hand. Das sind angeheuerte Leute, die für britischen Pfund die gefährliche Arbeit machen. Dass die Firma unsozial sei, Menschen so zu gefährden, widerlegt ein gut ausgerüsteter Krankenwagen, der im Fall des Falles…..
Aber Halo Trust macht ja nur die Drecksarbeit, die ja jemand machen muss! Noch unmoralischer, als mit dem Entminen Geld zu machen, ist wohl nur mehr, die Minen zu vergraben!
In Tiflis sind wir zurück im Großstadtdschungel mit seinen Cafés, Restaurant und riesiger Shoppingmal.
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