die Algarve
lässt niemanden kalt, auch uns nicht. Es ist ein Landstrich der Gegensätze. Vom südwestlichen Kap Europas bis Faro gibt es eine atemberaubende Steilküste – ab Faro nach Osten ist sie flach mit vorgelagerten Sandbänken und Lagunen.
Das Hinterland ist verträumt und still, die Küste wird eifrig zubetoniert und als Feriendomizil vermarktet. (zur Zeit sind aber fast alle Jalousien der tausenden Appartements herabgelassen) So sehr man sich auch bemüht zu verschandeln, so großartig sind doch die noch unberührten Teile verblieben. In den Lagunen überwintern oder rasten Zugvögel, den Fischen wie der Goldbrasse dienen sie als Kinderstube. Gleich daneben gibt es Muschelzuchten und Fischereihäfen mit Konservenindustrie.
Die Menschen können gut leben, es gibt Arbeit und Dienstleistungsjobs. Im Hinterland sterben die Dörfer aus.
Sind Spaniens Menschen aufgedreht und quirlig, sind die Portugiesen stiller und melancholischer – ebenso wie ihre Fadomusik das Lebensgefühl ausdrückt.
Jedenfalls sind wir kopfüber in ein Land mit Turbo-Tourismusindustrie gesprungen – und trotzdem gefällt es uns und es ist hier wunderbar die Steilküste entlang zu wandern, begleitet von Mövengeschrei oder bei Ebbe in der Lagune die Fiedlerkrabbe zu beobachten. Alles ist ein besonderes Erlebnis. Diese Krabbe hat uns zu ein paar Vergleichen angeregt:
es gibt Männchen und Weibchen wie bei uns Menschen. Männchen ist groß (ca. 12-15 cm), Weibchen etwas zarter. Männchen gräbt Loch und hat rundherum ein Territorium, das er gegen andere Männchen verteidigen muss. Wie macht er das? Evolutionsmäßig ist Männchen draufgekommen, dass eine große Schere gut zum Kämpfen taugt. Also ist ihm in vielen Generationen nur eine Schere immer größer gewachsen, mit der er nun ständig herumfuchtelt und droht. Dadurch erhält er sein großes Territorium (Lochabstand ca. 100 cm) und je größer die Schere, desto attraktiver bei den Weibchen.
Gott sei Dank sind wir viel gescheiter und haben Zäune, Grenzen und Nationen längst abgeschafft, auch Waffen werden nicht größer und noch stärker entwickelt um uns gegenseitig zu bedrohen und Territorien zu verteidigen, und unsere Frauen sind längst so gescheit, dass nicht die größte Muskelkraft, Geldbeutel oder Mundwerk zählt. Wir sind ja auch viel weiter entwickelt als eine Krabbe in der Lagune; oder nicht?
Etwas ganz anderes: durch den Tourismus ist auch die Versorgung mit allem was wir brauchen mehr als gegeben. Nach Marokko in den Supermmarket und du weisst was man alles nicht vermisst hat. Mit kleinen Ausnahmen: delikates Mandelgebäck und Marzipan, eine Flasche portug. Vino Verde, ein Packerl Nürnberger Bratwürste von Lidl……….
Wegen der vielen Engländer? oder traditionell gibt es überall wo eine Schlange entstehen könnte Abreißnummern zum Anstellen: beim Bäcker, beim Fischmarkt, jede Theke im Supermarkt, im Krankenhaus usw. vergessen wir immer und warten vergebens bis wir es schnallen. Selbst im Postamt mit 2 Schaltern und 3 Kunden scheint deine Nummer an einer elektronischen Tafel auf, denn Mann/Frau braucht Briefmarken.
Am Bankomat in Portugal ist eine maximale Abhebung von € 200,– möglich. In Spanien sind es € 600.– . Ein Indiz für die höhere Ausgabefreudigkeit der Spanier? Oder ein viel niedrigeres Einkommen in Portugal?
In Tavira waren wir beim Tierarzt und Leon wurde operiert. Zwei entzündete Pfoten wurden aufgeschnitten und versorgt. Es geht ihm aber schon wieder gut und bald darf er wieder schwimmen.
Annelieses Hoffnung, vom Kortisonn wegzukommen, hat sich leider aufgrund der letzten Untersuchung zerschlagen. Es geht ihr aber gut und die Hoffnung stirbt zuletzt.
In den nächsten Tagen drehen wir den Bug unseres Floh nach Norden Richtung Lisboa.
Liebe Grüße an alle
liebe Annelies und Günther, bei uns in Salzburg regnet es und regnet und …. Langsam könnte dem Schnürrlregen die Schnur ausgehen 🙂 … aber umso mehr freut es mich für euch, dass ihr Kinder der Sonne seid und diese so gut auf euch schaut. Annelies, lass es dir heute gut gehen an deinem Geburtstag und lass dich virtuell hochleben… ♫ *♥¸.•*♥♫.◦✿◦♪ ღ°¸(• ̮•)♫♪♪ *˛°*♫♪♪.* ♫♪♫♪♪ herzliche Grüße Reinhard